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Kiefernzapfen Verwendung: Vielseitige Möglichkeiten

Wusstest du, dass die Waldkiefer nicht nur eine wunderschöne Bereicherung für unsere Wälder und Gärten ist, sondern auch heilende Eigenschaften besitzt? Heute werden Kiefernzapfen für eine Vielzahl von Zwecken verwendet, von der Kräutermedizin bis zum Anzünden von Feuer.

In diesem Artikel zeige ich dir, inwiefern Kiefernzapfen Verwendung finden – von Dekoration über Heilmittel bis hin zur Survival-Ausrüstung!

Also: los geht’s!

Kiefernzapfen Verwendung als Feueranzünder

Eine der häufigsten Kiefernzapfen Verwendung ist das Anzünden von Feuer. Die Samen im Inneren eines Kiefernzapfens sind leicht entflammbar und eignen sich hervorragend als natürliches Anzündholz. Außerdem brennen Kiefernzapfen heiß und langsam, was sie ideal für ein Lagerfeuer oder als Kaminanzünder macht. Um einen Kiefernzapfen als Feuerstarter zu verwenden, lege sie an den gewünschten Ort zum Holz. Dann zünde die Kiefernzapfen mit einem Streichholz oder Feuerzeug an und genieße dein warmes Feuer!

Die beste Zeit, um Kiefernzapfen zu sammeln, ist im Spätsommer oder Herbst, wenn sie voll ausgereift sind und geöffnet auf den Boden fallen. Um sie als Feueranzünder zu verwenden, sollten sie natürlich trocken sein.

Kiefernzapfen Verwendung bei Bastelarbeiten und Dekorationen

Kiefernzapfen kannst du auch toll zum Basteln und Dekorieren verwenden – vor allem mit Kindern. Von Kränzen und Girlanden bis hin zu Weihnachtsschmuck – es gibt unendlich viele Möglichkeiten, was du mit Kiefernzapfen machen kannst. Wenn du handwerklich begabt bist, schnapp dir Klebstoff und Glitzer und mach dich an dein nächstes DIY-Projekt!

Kiefernzapfen Verwendung in der Kräutermedizin

Obwohl man sie meist als Winterdekoration oder Weihnachtsschmuck betrachtet, werden Kiefernzapfen schon seit der prähistorischen Ära von den Menschen in der Kräutermedizin verwendet.

Vor allem die Waldkiefer (Pinus sylvestris) findet heute noch Anwendung als Hausmittel und kann bei allerlei Beschwerden helfen. Die Zapfen, die Rinde, die Schuppen und die Nadeln der Kiefer enthalten einen hohen Anteil an Antioxidantien und ätherischen Ölen, die für die menschliche Gesundheit nützlich sein können. Kiefernnadeltee ist zum Beispiel ein traditionelles Mittel gegen Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Jüngsten Studien zufolge können die in den Kiefernzapfen enthaltenen Stoffe das Immunsystem stärken, Entzündungen lindern und bakterielle Infektionen bekämpfen.

Hinweis: Um Kiefernzapfen als Heilmittel zu verwenden, musst du die jungen, grünen Zapfen im Frühjahr und Sommer sammeln. Die alten, heruntergefallenen Kiefernzapfen haben keine Heilwirkung mehr.

Arten von Kiefern

Es gibt viele verschiedene Kiefernarten, aber die häufigsten sind die Waldkiefer, die Weißkiefer und die Rotkiefer. Die Waldkiefer ist in Europa und Asien beheimatet, während die Weißkiefer in Nordamerika beheimatet ist. Die Rotkiefer ist ebenfalls in Nordamerika beheimatet.

Sie alle haben ähnliche Wirkprofile. Das heißt, es macht keinen Unterschied, welche Art von Kiefer du für Heilzwecke verwendest. Alternativ kannst du auch Tannennadeln oder Fichtennadeln sammeln, und daraus zum Beispiel einen leckeren Tannennadeltee oder Fichtennadeltee herstellen.

Besonderheiten bei der Heilwirkung

Es gibt viele verschiedene Hausmittel, die man aus Kiefern herstellen kann. Die Kiefer ist besonders beliebt für ihre heilende Wirkung bei Atemwegserkrankungen, wie Husten, Bronchitis, Halsschmerzen oder Heiserkeit.

Du kannst Erkältungssymptome natürlich lindern, indem du zum Beispiel Kiefernnadelöl inhalierst oder Kiefernnadeltee trinkst. Ein traditionelles Heilmittel ist auch der Fichtenspitzensirup oder Tannenzapfen Sirup. Natürlich kannst du auch Sirup aus Kiefernspitzen (den jungen Trieben) herstellen.

Die enthaltenen Substanzen in Kiefernnadeln haben eine schleimlösende und beruhigende Wirkung, die dazu beiträgt, die Atemwege zu berfreien. Du kannst auch Terpentinöl mit Pflanzenöl verdünnen und auf deine Brust oder deinen Rücken auftragen, um eine krampflösende Wirkung zu erzielen. Das trägt durch das Einatmen der ätherischen Öle außerdem dazu bei, den Schleim in der Lunge zu lösen, damit Sie ihn leichter abhusten können.

Aber Achtung! Teste erst, ob du das Terpentinöl auf der Haut verträgst! Bei empfindlicher Haut kann es sein, dass es anfängt zu brennen. Vielleicht kennst du den chinesischen Tiger-Balm – da ist es ähnlich (nur das dieser aus Kampfer-, Pfefferminzöl und weiteren ätherischen Ölen besteht). Wenn es dir zu stark ist, kannst du das Terpentinöl weiter verdünnen. Achte auch darauf, reines Terpentinöl hoher Qualität und rein natürlichen Ursprungs zu kaufen!

Kiefernöl kann nicht nur die Symptome einer Erkältung lindern, sondern auch Muskel- und Gelenkschmerzen. Da Kiefernnadelöl eine leicht gewebestimulierende Wirkung hat, fördert es die Blutzirkulation im betroffenen Bereich und lindert die Schmerzen. Auch Terpentinöl kann zu diesem Zweck bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Am besten dafür ist aber zugegebenermaßen immer noch die gute alte Arnika.

Inhaltsstoffe der Zapfen

Auch wenn es nicht viele wissen, ist die Kiefer eine Heilpflanze mit einer Vielzahl von Inhaltsstoffen, die der Gesundheit zugutekommen. Diese sind vor allem in ihren Nadeln, Kiefernsprossen und Kiefernzapfen konzentriert, sodass Kiefernnadelöl das ideale Hausmittel ist. Zu ihren Wirkstoffen gehören vor allem ätherische Öle – hauptsächlich Pinien – sowie Harze, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide.

Diese Inhaltsstoffe haben eine schleimlösende Wirkung, die hilft, den Schleim aus der Lunge zu vertreiben, sowie eine beruhigende und antibakterielle Wirkung.

Terpentinöl

Das Terpentinöl (Oleum terebinthinae) wird aus dem Harz von Kiefern gewonnen und besteht hauptsächlich aus Pinen, Camphen, 3-Caren, Phellandren und Limonenen. Diese Inhaltsstoffe können die Haut reizen, haben aber auch eine sekretorische Wirkung, die Bronchialkrämpfe lindert. Diese Inhaltsstoffe haben eine schleimlösende Wirkung, die hilft, den Schleim aus der Lunge zu vertreiben, sowie eine beruhigende und antibakterielle Wirkung.

Heilrezept für die Zapfensalbe auf Kiefernzapfen

Dieses Heilrezept ist einfach, aber wirkungsvoll! Es ist ein Vergnügen, es gemeinsam mit Kindern zuzubereiten.

Volksmedizinische Wirkung

Obwohl diese Zapfensalbe einfach zuzubereiten ist, helfen die Harzöle, die aus den Zapfen und Nadeln freigesetzt werden, den Schmerz zu lindern, wenn sie auf die wunden Stellen aufgetragen und einmassiert werden. In erster Linie bei:

  • Muskelkater
  • Rückenschmerzen 
  • Erkältungskrankheiten
  • Genickschmerzen durch Verspannungen
  • Gelenkschmerzen

Zutaten

  • 2 Kiefernzapfen oder Fichtenzapfen (nur unreife, grüne Zapfen, die harzig sind)
  • 1 Handvoll Kiefernsprossen oder Kiefernnadeln oder Fichtensprossen oder -nadeln
  • 100 g Schmalz (oder Kokosnussöl/-fett ist auch sehr empfehlenswert und vegan)

Zubereitung

  1. Schmelze das Fett in einem Topf.
  2. Säubere die Zapfen und die Kiefernnadeln.
  3. Hacke die Zapfen in kleine Stücke.
  4. Gib die in kleine Stücke geschnittenen grünen Zapfen und Nadeln hinzu und lassen sie 1 Stunde im Öl bei kleiner Hitze ziehen: mit heißem Fett bedeckt, aber nicht braten! 😉
  5. Filtere das Fett durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter in einen hitzebeständigen Behälter.
  6. Gieße die Salbe in ein sterilisiertes Glas und lasse sie unverschlossen abkühlen, damit später kein Kondenswasser im Glas ist.
  7. Verschließe schließlich den Deckel fest und beschrifte das Glas mit Inhalt und Datum. Lagere die Zapfensalbe an einem kühlen Ort. Die Salbe ist eine hervorragende Ergänzung für jede Naturapotheke und hält sich zwei Jahre lang, wenn sie an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt wird.

Kiefernzapfen: Verwendung als Badezusatz

Für einen Tee sind zwar die Fichtennadeln besser geeignet (hier zum Rezept: Fichtennadeltee), weil die Zapfen nicht so gut in eine Tasse passen. Aber bei der Badewanne sieht das schone wieder ganz anders aus!

Um Kiefernzapfen als Badezusatz zu verwenden, brauchst du die jungen, frischen Kiefernzapfen, die du im Frühsommer sammeln kannst.

  • Sammle 2 Hände voll junge, harzige Kiefernzapfen
  • Befreie sie von Dreck
  • Schneide sie je zweimal mit einem scharfen Messer durch
  • gib sie ins Badewasser
  • und genießen den Duft!

Tipp: Wenn du es nicht so toll findest, dass die Kiefernzapfenstückchen in deinem Badewasser herumschwimmen, kannst du sie auch in einen Jutebeutel oder ein Baumwolltuch einwickeln und dieses zuknoten. Oder du machst eine Abkochung der Kiefernzapfen im Topf (ca. 20 – 30 Minuten köcheln lassen) und gibst das Wasser dann dem Badewasser hinzu. Pass in diesem Fall auf, dass es eine angenehme Temperatur hat!

Fichtenzapfensirup

Genau wie aus Tannenzapfen kannst du auch aus Fichtenzapfen einen Sirup herstellen. Dieses Rezept für Tannenzapfen Sirup kannst du ganz einfach auch mit jungen, frischen Fichtenzapfen abwandeln.

Warum Kiefernzapfen verwenden, wenn man sie auch verkaufen kann? 😉

Tatsachlich kannst du Kiefernzapfen auch sammeln, um sie im Internet zu verkaufen! 100 Kiefernzapfen kannst du auf Ebay für 8 bis 10 Euro verkaufen. Wenn du Spaß am Sammeln von Kiefernzapfen hast, wäre das vielleicht ein nettes kleines Taschengeld für dich.

Dazu sollten die Kiefernzapfen natürlich trocken sein. Denn wahrscheinlich wollen die Käufer sie zur Dekoration oder als Feueranzünder verwenden.

Nadelbäume sind nicht die einzigen Pflanzen mit medizinischem Nutzen

Die meisten Nadelbäume haben einen ähnlichen medizinischen Nutzen. Aus Latschenkiefernnadeln kann beispielsweise Latschenkiefernöl hergestellt werden, das auch bei Atemwegserkrankungen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen wirksam ist. Die Fichte (Picea) teilt viele der heilenden Eigenschaften der Kiefer, so dass Fichtenzapfen bei der Zubereitung von Tee oder Badezusätzen mit Kiefernzapfen ausgetauscht werden können.

Die Tanne (Abies), der wohl bekannteste Nadelbaum, ist ebenfalls heilkräftig: Junge Tannenspitzen im Mai werden seit langem als Hustenmittel verwendet, oft in Form von Sirup. Das ätherische Öl der Tanne ist ebenfalls gut für die Gesundheit der Atemwege.

Entdecke in unserem Ratgeber weitere leckere Rezepte und Verwendungsmöglichkeiten der weiteren Nadelbaumarten:

Fazit

Wie du siehst, ist die Fichtenzapfen-Verwendung sehr vielfältig. Wenn du also das nächste Mal eine Wanderung durch den Wald machst oder dich um die Weihnachtsdekoration kümmerst, sieh dir die Nadelbäume genauer an. Du wirst sicher fündig werden: Egal ob im Frühjahr und Sommer mit Fichtenspitzen und grünen Fichtenzapfen, oder im Spätsommer und Herbst mit den heruntergefallenen Fichtenzapfen. Und Fichtennadeln kannst du sowieso das ganze Jahr über sammeln 🙂

Tara Hanke ist Expertin für Pflanzenheilkunde. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in Phytotherapie bei der Fernschule für freie Gesundheitsberufe Impulse e. V. startete sie das Gesundheitsmagazin Edelweiß&Enzian.
Tara Hanke

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