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Kienspan finden und erkennen: 3 + 3 Tipps

Hast du schon mal von Kienspan gehört? Hmm… wenn du nicht gerade ein Survival Training absolviert hast, wahrscheinlich eher nicht. Dabei ist es unglaublich interessant, mit welch wundersamen Stoffen die Natur uns beschenkt hat! Einer davon ist Kienspan. Und wie du Kienspan finden kannst, das erklären wir dir hier! Für Feuer ist es verdammt nützlich, dieses abgestorbene, harzreiche Holz der Kiefer namens Kienspan als Starter zu verwenden. Wenn du dich mal auf die Suche danach machen möchtest, dann haben wir ein paar Tipps für dich!

Was ist Kienspan?

Kienspan (engl. fatwood) ist ein natürlicher Brennstoff aus stark mit Harz angereichertem Kiefernholz. Man spricht auch von „Kienholz“ oder „Kienspan Holz“. Aber wie entsteht Kienspan?

Wir wissen, dass Bäume Harz produzieren, wenn sie äußerlich verletzt werden. Ähnlich wie das Blut beim Menschen eine Kruste auf der Wunde bildet, verschließt auch das Harz die Wunde des Baumes. Dieses Harz enthält viele ätherische Öle und brennt daher sehr gut. Harz ist also schon mal ein Brandbeschleuniger und kann zum Entzünden eines Feuers genutzt werden.

Noch mehr Brennkraft hat allerdings das mit Harz durchzogene Holz des Kiefernbaums. Das entsteht immer dann, wenn Harz zu einer äußeren Verletzung des Baums transportiert werden muss. In den Markstrahlen des Stammes lagert sich das Harz ab und verhärtet schließlich. Das Holz verkient und wird zum sogenannten Kienspan. Kienspan ist also nichts anderes als harzreiches Holz. Auch ein Adjektiv existiert dazu: „Kienig“ nennt man das Kien enthaltende Holz, das so gut brennt.

Während die Suche nach dem Kienholz heute eher als Hobby der „Bushcrafter“ angesehen werden kann, war der Zunder aus Kiefernholz früher unabdingbar. Als Lichtquelle spielte das Kienholz bereits seit der Steinzeit eine essentielle Rolle. Rußgeschwärzte Decken, Wände und Höhlenmauern zeugen vom Einsatz des Kienspans als Beleuchtung, die den großen Vorteil hatte, dass sie kontrolliert und gleichmäßig abbrannte.

Dass das Kienholz einst Inbegriff von Wärme und Licht war, beweist auch der Text eines Marienliedes aus dem Mittelalter, der wie folgt lautete: „Du bist ein Vackel und ein Kien!“

Wo finde ich Kienspan? 3 geniale Insider-Tipps

Kurz gesagt: Kienspan findest du in Kiefernwäldern! Denn hauptsächlich die Kiefer (die auch Kienbaum genannt wird) entwickelt ein derartig mit Harz angereichertes Holz. Dennoch muss man wissen, wonach genau man im Kiefernwald suchen muss, um fündig zu werden.

Wenn dir unsere theoretische Anleitung nicht genug Abenteuer ist, kannst du auch an einem Survival Camp teilnehmen! Dort lernst du, wie du in der Wildnis zurecht kommst. Ein brennbarer Stoff zum Entzünden eines Feuers ist dabei unabdingbar.

Weil im Südosten Deutschlands die meisten Kiefernwälder wachsen, bietet es sich an, dass du dein Outdoor Abenteuer dort erlebst. Zum Kienspan finden ist Bayern das Bundesland der Wahl. Da es in den letzten Jahren wieder mehr und mehr zum Trend wurde, sich auf seine Instinkte zu besinnen und sich eine Auszeit zu nehmen vom Handy und anderen Medien, sind auch die Angebote für Outdoor Camps gestiegen.

Tipp: Du kannst das super mit einem Spaziergang verbinden. Erfahre hier warum Spazierengehen gesund ist.

Tipp 1: Kiefern erkennen lernen

Wenn dir das doch etwas too much ist und du lieber im warmen Bett in der beheizten Wohnung schlafen möchtest und nicht irgendwo im Wald, dann kannst du mit unseren Tipps dennoch lernen, wie man Kienspan finden kann.

Erstmal ist es wichtig, dass du weißt, wie eine Kiefer überhaupt aussieht und wie sie sich von anderen Bäumen unterscheidet. Also: Kiefer erkennen – wie geht das?

Wichtige Erkennungsmerkmale der Kiefer sind folgende:

  • Die Nadeln: Sie sind lang und biegsam. Sie wachsen nicht einzeln an den Zweigen entlang wie zum Beispiel die Nadeln der Fichte, sondern in Bündeln von je etwa fünf Nadeln.
  • Die Zapfen: Sie sind klein, rund und hart. Von Fichten- und Tannenzapfen unterscheiden sie sich deutlich, da diese länglich und ihre Schuppen weicher sind.
  • Die Rinde: Zwar ist die Rinde nicht so markant wie Nadeln und Zapfen, aber mit geübtem Blick erkennt man die Kiefer auch daran. Sie ist grau-braun mit Plattenbildung.

Wenn du diese Merkmale im Kopf behältst, kannst du die Kiefer nicht mit anderen Nadelbäumen verwechseln.

Tipp: Du kannst aus Fichtennadeln einen tollen Fichtennadeltee oder einen leckeren Fichtenspitzenhonig machen. Probiere auch mal einen Tannenspitzenlikör aus.

Tipp 2: Umgestürzte Kiefern finden

Aber es reicht nicht aus, einfach nur nach Kiefern zu suchen. Nur an bestimmten Exemplaren des Baumes findet sich das begehrte „Gold des Waldes“.

Am besten hältst du Ausschau nach umgestürzten oder gefällten Kiefern. Die Wurzel der Kiefer hat nach dem Umstürzen des Baumes weiterhin Harz produziert. Da dieses aber nicht mehr weiter nach oben transportiert werden konnte, bleibt es nun in großer Menge in der Wurzel und im Baumstumpf zurück und so ist die Wahrscheinlichkeit, Kienspan in der Wurzel zu finden, sehr groß. Ist also der Stumpf einer Kiefer in Sicht, so bist zu deinem Ziel vielleicht schon ganz nah!

Tipp: Es gibt sogar essbare Wurzeln. Lies mehr über Tongkat Ali.

Tipp 3: In Wurzelnähe und abgebrochenen Ästen suchen

Aber auch, wenn Äste in Wurzelnähe abgebrochen sind, ist die Chance auf eine Kienspanentdeckung groß. Am Übergang vom Baumstamm zum Ast kann man das „Gold des Waldes“ dann oft finden. An einem abgebrochenen Ast ist es vielleicht nicht in so großer Menge vorhanden, dafür aber leichter zu ernten.

Kienspan erkennen: 3 Survival-Tipps

Jetzt haben wir die Stellen thematisiert, an denen du am ehesten Kienspan finden kannst – aber wie erkennst du ihn, wenn du die hoffnungsvollen Plätze im Kiefernwald gefunden hast? Woher weißt du, ob es einfach nur ein stinknormales Holzstück oder das wertvolle Brennmaterial ist? Auch hierzu haben wir ein paar Tipps für dich:

Farbe

Die Farbe des Kienspans kann von gelblich bis dunkelrot reichen. Je dunkler, desto mehr Harz befindet sich in dem Holz.

Geruch

Ja, auch unsere Nase brauchen wir, um Kienspan finden zu können: Es weist einen deutlichen Geruch von Harz auf. Wenn du diesen „waldigen“ Geruch gerne magst, kannst du dir Kienspan auch als guten Duft ins Haus holen. Wenn man ihn ins Warme legt, gibt er besonders viel von seinem harzigen Aroma ab.

Haptik

Kienholz befindet sich meistens an Stellen, wo der der Baum bereits abgestorben ist. Im Gegensatz zum morschen Totholz ist das Kienholz besonders hart und fest. Das merkt man beim Draufklopfen. Während man das tote Holz oft einfach wegbröckeln kann, ist das Kienholz stabil und nicht so einfach wegzubrechen.

Kienspan ernten: Gar nicht so einfach…

Wie bekommt man den Kienspan also geerntet, wenn er so hart ist? Vorweg: Du solltest den Kienspan wirklich nur dort mitnehmen, wo der Baum bereits abgestorben ist! Einen Baum zum Sammeln von Kienholz zu verletzen ist ein absolutes No-Go!

Am leichtesten kommst du an austretenden Ästen an den Kienspan heran. Eine Säge reicht, um den Ast abzutrennen. Anschließend muss er mit dem Beil zerkleinert werden.

Auch eine freiliegende Wurzel ist ein gefundenes Fressen für Kienholz Hunter und relativ leicht zu bearbeiten.

Schwieriger wird es bei Wurzeln, die sich noch unter der Erde befinden. Ohne Axt wirst du die Ernte des Kienspans hier nicht bewerkstelligen.

Nachdem du den Kienspan abgetrennt hast, musst du ihn reinigen. Danach teilst du ihn in Stücke.

An Ästen lassen sich meistens nur kleine Mengen von Kienspan finden und ernten, bei Wurzeln dagegen mehr. Wenn du für alles gewappnet sein möchtest, solltest du mit Axt/ Beil, Säge und Messer ausgerüstet in den Wald fahren.

Bevor du dich daran machst, den Kienspan herauszutrennen, solltest du checken, ob es sich auch wirklich um den erhofften Stoff handelt. Das geht mit Messer, Beil, Säge oder einem Fußtritt.

Verwendung von Kienspan

Wie bereits erwähnt, eignet sich Harz zum Feuer machen. Deswegen ist auch das mit Harz durchzogene Holz ein hervorragender Zunder. Was ist Zunder eigentlich? Als Zunder bezeichnet man Materialien, die leicht entzündlich sind und gut beziehungsweise schnell zu brennen anfangen. Die Stoffe können so in der Natur vorkommen, wie der Kienspan. Man kann aber auch Zunder selber machen, indem man zum Beispiel Späne und Wachs vermischt. Birkenrinde gilt auch als guter Anzünder.

Zunder braucht man auch für das sogenannte Schlagfeuerzeug, das aus einem Feuerschläger, einem Feuerstahl und dem Funkenempfänger, also dem Zunder, besteht. Neben anderen Materialien kann hier auch Kienspan zum Einsatz kommen.

Aber auch als Span Licht oder als Fackel kann Kienspan dienen.

Und sogar Kienspan Schmuck ist erhältlich. Für Freunde des Mittelalters, von Bushcraft oder einfach von natürlichen Materialien könnten die Anhänger aus dem besonderen Holz das perfekte Geschenk sein!

Du kannst keinen Kienspan finden? Alternative: Kienspan kaufen

Wenn dir das alles viel zu aufwendig und anstrengend erscheint oder du einfach keinen Kienspan findest im Wald, dann kannst du ihn auch einfach kaufen. Diverse Onlineshops bieten das „Gold des Waldes“ an. Meistens kann man Kienspan kaufen, der bereits in längliche Sticks zurechtgeschnitten ist und als Kamin- oder Feueranzünder angeboten wird. Auch als „Fatwood“ oder „Maya Sticks“ werden die Hölzer gehandelt.

Häufig gestellt Fragen zum Thema “Kienspan finden”

Wir beantworten noch einige Fragen rund um Kienspan finden für dich:

Ist Kienspan sammeln legal?

In privaten Wäldern oder in Naturschutzgebieten kannst du natürlich nicht nach Lust und Laune Holz mitnehmen – selbst dann nicht, wenn es bereits abgestorben ist. Du müsstest vorher auf jeden Fall den Besitzer kontaktieren und um Erlaubnis fragen.

In öffentlichen Wäldern aber sollte es kein Problem sein, wenn du etwas Kienspan mitnimmst – natürlich nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf.

Wie kann ich Kienspan finden?

Du solltest nach gefällten Kiefern Ausschau halten, alternativ nach Kiefern mit abgebrochenen Ästen. Ist unter dem morschen Totholz der Wurzel oder des Baumstumpfes dann eine Stelle, die sehr hart ist, harzig riecht und farblich etwas von dem restlichen Holz abweicht, so handelt es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um Kienspan.

Die ausführlichere Beschreibung rund um „How to find Kienspan“ steht bereits oben im Text.

In welchen Bäumen findet man Kienspan?

Kienspan findet man in Kiefer, Tanne, Fichte, Lärche, Faulbaum und Kirschbaum. Das meiste Harz wird jedoch im Kiefernholz angereichert, weshalb man mit Kienspan in der Regel das harzreiche Holz der Kiefer meint.

Was ist ein Kienspanhalter?

Ein Kienspanhalter ist eine Halterung, in die man das brennende Kienholz geben kann. Er kann also mit einem Kerzenständer verglichen werden, nur eben nicht für Kerzen, sondern für Kienspan. Früher hat ein Kienspanhalter der Lichtquelle eines Raumes, die oft aus der Flamme des brennenden Kienholzes bestand, einen festen Platz gegeben. Heute fungiert er eher dekorativ.

Was macht man mit einem Kienspan?

Mit einem Kienspan entzündet man ein Feuer, zum Beispiel das Kaminfeuer oder ein Lagerfeuer. Kienspan kann aber auch als Lichtquelle oder in der Fackel zum Einsatz kommen. Eine wichtige Rolle spielt der natürliche Zunder auch in Survival Camps oder in der Bushcraft, wo brennbare Stoffe überlebenswichtig sind.

Tara Hanke ist Expertin für Pflanzenheilkunde. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in Phytotherapie bei der Fernschule für freie Gesundheitsberufe Impulse e. V. startete sie das Gesundheitsmagazin Edelweiß&Enzian.
Tara Hanke

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