Tannennadeltee Titelbild

Tannennadeltee: Zubereitung und Anwendung

Die Tannen (lateinisch Abies) stellen in der Familie der Kieferngewächse eine eigene Gattung mit über 40 verschiedenen Arten dar. Wir lieben unsere immergrünen Tannenwälder, wo besonders die Weißtannen (Abies Alba) weit verbreitet sind. Ein Spaziergang in einem Tannenwald ist beruhigend und gibt uns die Erholung vom Alltag. Du kannst die heilenden Kräfte der Tanne auch zu Hause auf verschiedene Weise nutzen, zum Beispiel als Tannennadeltee. Hier erfährst du, welche Tannennadeln du für einen Tannen Tee nimmst und wie du ihn zubereitest.

Tipp: Erfahre warum Spazierengehen gesund ist.

Kann man aus Tannennadeln Tee machen?

Tannennadeln sind nicht giftig und enthalten neben ätherischen Ölen eine Vielzahl gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe, die antioxidativ, antibakteriell und antiseptisch wirken. Zudem enthält ein Tannennadeltee viele Vitamine wie Vitamin C, Vitamin A und Beta-Carotin.

Du kannst dir also leicht einen Tannennadeltee zubereiten: Entweder als fertigen Tannen Tee aus der Apotheke oder aus selbst gesammelten Tannennadeln. Sogar aus den Nadeln von einem Weihnachtsbaum kannst du einen heilkräftigen Tannennadeltee zubereiten, wenn du einige Punkte dabei beachtest. 😉

Tannennadeltee: Wirkung

Die heilsame Wirkung der Tanne ist schon seit der Antike bekannt. Von der Tanne lassen sich das Harz, die Nadeln, die Zapfen, die Triebe, die Zweige und die Rinde für verschiedene Salben, ätherische Öle und für einen gesunden Tannentee nutzen. Die Anwendung als Heilmittel erfolgt häufig bei Erkältungen und Husten. Als Tannennadel Tee oder Tannenbaum Öl befreit es die Atemwege durch die schleimlösende Wirkung. Die vielen gesunden Inhaltsstoffe wirken sich positiv bei vielen Atemwegsbeschwerden aus, beispielsweise bei Asthma und Keuchhusten.

Früher wurde Tannentee aufgrund des Vitamingehalts auch gegen Skorbut (Vitamin-C-Mangel) als Heilmittel eingesetzt. Das ist heute nicht mehr von Bedeutung, zeigt aber den Vitamingehalt von Tannennadel Tee auf. Zu den Kieferngewächsen zählend, spielen Tannen auch eine Bedeutung für den Wirkstoff Suramin, der erstmals 1916 von Chemikern synthetisiert wurde. Suramin (unter dem deutschen Handelsnamen Germanin bekannt) wird als Antiprotozoikum gegen die Schlafkrankheit und andere durch Trypanosomen verursachte Krankheiten eingesetzt.

In der Summe ergeben sich viele Anwendungsgebiete für Tannennadeltee:

Das Tannenharz findet aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung oft Anwendung in Salben. Es fördert den Heilungsprozess von Wunden.

Tipp: Statt Tannennadeln oder -zapfen kannst du auch Kiefernnadeln und -zapfen verwenden. Erfahre hier mehr dazu: Kiefernzapfen Verwendung.

Tannennadeltee gegen Corona

Tannennadeltee Bio ist ein Booster für das Immunsystem, sodass sich unser Körper besser gegen Krankheiten schützen kann. Du wirst dabei nicht nur weniger für Krankheiten anfällig, sondern auch der Verlauf wird gemildert und du erholst dich schneller nach überstandener Krankheit. Ein starkes Immunsystem ist auch wichtig, damit der Körper besser mit Viruserkrankungen zurechtkommt. Als aktuelles Beispiel natürlich jedem bekannt ist die COVID-19-Pandemie – Corona. Tannennadeltee kann zwar die Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus nicht verhindern, aber das Immunsystem stärken.

Somit hat Tannennadeltee auch in Hinblick auf Corona eine positive Wirkung. Aber auch bei einer Impfung spielt der Tannennadeltee seine Vorteile aus. Denn jede Impfung (auch die Corona-Impfung) belastet das Immunsystem. Bei einem gestärkten Immunsystem wird eine Impfung viel besser vertragen.

Tannennadeltee zubereiten

Das Zubereiten von Tannennadeltee ist nicht schwer. Am besten nimmst du dazu die jungen Triebe bzw. die Tannenspitzen der Zweige. Sie enthalten den höchsten Gehalt der ätherischen Öle. Allerdings sind sie nur im Mai und Juni zu finden.

Junge Tannenspitzen
Junge Tannenspitzen. Sie eignen sich auf hervorragend für einen Tannenspitzenlikör

Beachte einfach die nachfolgende Schritt-für-Schritt Anleitung bei der Zubereitung:

  • Zuerst spülst du die Tannennadeln unter klarem Wasser ab. Mit einem Küchensieb geht das ganz leicht. Auch wenn du Tannennadeln aus biologischem Anbau nimmst, solltest du sie trotzdem abwaschen. Es kommen bei einem biologischen Anbau zwar keine Pestizide zum Einsatz, aber trotzdem können sich Umweltschadstoffe wie zum Beispiel Feinstaub auf den Tannennadeln absetzen.
  • Mit einem Mörser quetschst du die Nadeln leicht an. Damit gehen die Inhaltsstoffe leichter in das Teewasser über. Hast du keinen Mörser, nimm dir ein Brett und schneide die Tannennadeln klein. Ich habe mit letztens ein wunderschönes Zedernholzbrett dazu gegönnt, das auch noch unglaublich gut nach Zedernwald riecht!
  • Für eine Tasse Tannennadeltee nimmst du ca. 5 Gramm Tannennadeln (ca. 1 TL). Du gibst sie in ein Teesieb und setzt es in deine Tasse.
  • Die Tannennadeln in dem Sieb übergießt du mit frisch abgekochtem Wasser. Lass sie nun 10 bis 12 Minuten in dem Wasser ziehen. Je länger du die Tannennadeln in der Tasse ziehen lässt, desto stärker wird dein Tannennadeltee. Nach 10 Minuten kannst du einmal probieren, ob es nach deinem Geschmack schon ausreicht oder du noch etwas warten möchtest. Du solltest die Tannennadeln nur ziehen lassen, aber nicht mit dem Wasser kochen. Dadurch ginge ein großer Anteil des Vitamin C verloren.
  • Und jetzt: Genieße deinen Tannennadeltee!
Frau, die Tannen Tee trinkt

Tannennadeltee kaufen oder selbst sammeln?

Du hast verschiedene Möglichkeiten, woher du die deinen Tannennadeltee beziehen kannst. Am einfachsten ist es natürlich, direkt fertigen Tannennadeltee zu kaufen. Im Supermarkt wirst du ihn seltener oder gar nicht finden. Mehr Glück hast du in einem Reformhaus. Dort findest du auch verschiedene Mischungen, wie zum Beispiel Tannennadeltee mit Zitronengras, Honigbienenpollen, Suramin oder Blaubeeren. 

Genauso führen viele Drogerien ebenfalls verschiedenen Tannennadel Tees. Du kannst aber auch in diversen Online-Shops nach Tannennadeltee bzw. Bio Tannennadeltee suchen. Viele Online-Shops haben sich auf Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert und bieten oft eine gute Qualität, eine große Auswahl und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Apotheken sind eine weitere Quelle für deinen Tannennadeltee. Dazu kannst du bei der Apotheke eine gute und fachliche Beratung erwarten. In der Apotheke kannst du genau erklären, was du dir von einem Tannennadeltee erhoffst und erfährst auch etwas über mögliche Alternativen zum Tannennadeltee oder Tannenbaum Öl.

Wer öfters in den Wald geht, findet auch dort eine große Quelle von Tannennadeln vor. Der Boden in einem Tannenwald ist mit Tannennadeln übersät, aber diese solltest du nicht nehmen. Sie sind in der Regel verunreinigt und vermischt mit den Hinterlassenschaften vieler Waldtiere. Am besten brichst du einige frisch Triebe von einem Tannenbaum ab, aber nicht tief am Boden, sondern ab ca. 1,50 Meter Höhe. Bevor du die Nadeln für deinen Tannennadeltee verwendest, denke daran, sie gründlich zu waschen.

Tipp: Erfahre hier mehr über Wildkräutersammeln in der Natur und essbare Wildkräuter.

Tannenbaum verwerten nach Weihnachten: Weitere leckere Tannennadel Rezepte

Um die Weihnachtszeit hast du es vielleicht besonders leicht, an Tannennadeln zu kommen, vorausgesetzt du hast einen Tannenbaum oder Tannenzweige zur weihnachtlichen Dekoration. Du musst jedoch schon beim Kauf des Tannenbaums genau wissen, woher er stammt und ob Pestizide darauf versprüht wurden. Ein Weihnachtsbaum sieht dann nicht nur feierlich aus und verbreitet einen angenehmen Duft in deiner Wohnung, sondern stärkt durch seine Verwertung als Tannennadeltee auch dein Immunsystem. Es ist jedoch nicht jeder Baum mit Nadeln dazu geeignet oder eine Heilpflanze. Eibe ist zum Beispiel giftig und sollte keinesfalls in irgendeiner Form verzehrt werden.

Aus dem Weihnachtsbaum kannst du auch Tee machen

Neben Tannennadeltee gibt es noch weitere Tipps, was du alles mit Tannennadeln anfangen kannst. So lassen sich auch Tannennadeln Sirup, Tannenspitzenlikör oder Tannenzapfen Sirup selbst herstellen, die gut, lecker und gesund sind. Du kannst zudem auch die Tannennadeln essen oder als Tannennadel Gewürz verwenden. Die Verwendung von Tannennadeln ist also sehr vielseitig und es gibt auch Tannenhonig bzw. Tannenspitzenhonig.

Tipp: Entdecke hier alle unsere Fichtenspitzen Rezepte (du kannst sie alle auch mit Tannennadeln herstellen), zum Beispiel Fichtenspitzensirup.

Alternativen zu Tannentee

Neben der Weißtanne eignen sich auch weitere Nadelbäume als Heilpflanze, beispielsweise die Waldkiefer (Pinus sylvestris) oder die Douglasie (Pseudotsuga menziesii). Entsprechend findest du im Handel Kiefernnadeltee und sogar Fichtennadeltee. Sammelst du selbst von einem Nadelbaum solche Fichten- oder Kiefernnadeln, nimm für die Nadeln nur frische Zweigspitzen. Bei älteren Zweigen oder Nadeln bauen sich die wirkungsvollen Inhaltsstoffe mit der Zeit ab. Natürlich kannst du auch den Kiefernnadel Tee bereits fertig kaufen.

Häufig gestellte Fragen zu Tannentee

Du hast bestimmt noch einige Fragen. Nachfolgend findest du die Antworten auf die häufigsten Fragen, damit du auch von den positiven Wirkungen des Tannennadeltees profitieren kannst.

Ist Tannennadeltee giftig?

Nein, Tannennadeln sind essbar und ungiftig. Das gilt auch für Fichtennadeln oder die Nadeln der Douglasie. Nur von Eibe musst du dich fernhalten.

Kann man aus Tannennadeln Tee machen?

Es ist ganz einfach für dich, aus Tannennadeln deinen Tee zu machen. Nimm dazu die Nadeln der frischen Triebe. Alternativ kannst du aus Tannennadeln auch Tannenspitzenhonig oder Tannenspitzenlikör (alternativ Fichtenspitzen Likör) herstellen.

Wie gesund sind Tannennadeln?

Tannennadeln sind sehr gesund und eignen sich als Heilmittel bei Erkältungen und vielen Atemwegserkrankungen, sowie sie auch dein Immunsystem stärken.                                 

Für was sind Tannenspitzen gut?

Die Tannenspitzen sind die jungen Triebe der Tanne und haben den höchsten Gehalt der positiven Inhaltsstoffe. Die älteren Nadeln sind dunkelgrün gefärbt und besitzen weniger Vitamine und haben zudem mehr Bitterstoffe.

Welche Tannennadeln kann man essen?

Du kannst die Nadeln von Fichten, Tannen, Kiefern und Lärchen essen. Die Nadeln der Fichte sind hart und bei der „Ernte“ der Nadeln kannst du dich leicht stechen. Die Nadeln von der Tanne oder Douglasie sind dagegen weich und biegsam. Bei der Lärche wirst du im Winter kein Glück mit den Nadeln haben, da sie ihre Nadelblätter im Winter abwirft.

Fun Fact: Wie viele Nadeln hat ein Tannenbaum? 😂🌲

Wenn du sehr viel Langeweile hast, zähl einmal die Menge der Nadeln an der Kiefer oder Fichte. Die schlechte Nachricht – es wird sehr lange dauern. Die gute Nachricht – es gab schon einige Ermittlungsversuche dazu. So haben beispielsweise die Schüler einer Klasse einmal die Nadeln an einem Zweig gezählt und die Menge dann entsprechend der Anzahl der Zweige hochgerechnet. Das Ergebnis lautet 991.956 Nadeln.

Eine Rundfunkanstalt hat einmal das Gewicht von tausend Nadeln ermittelt und dann die restlichen Nadeln gewogen. Dieses Ergebnis lautete 1.050.006 Nadeln. Natürlich hängt die genaue Anzahl von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe des Tannenbaums.

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Tara Hanke ist Expertin für Pflanzenheilkunde. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in Phytotherapie bei der Fernschule für freie Gesundheitsberufe Impulse e. V. startete sie das Gesundheitsmagazin Edelweiß&Enzian.
Tara Hanke

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