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Kartoffeln bei Diabetes: Dürfen Diabetiker Kartoffeln essen? 

Diabetes ist eine ernste Stoffwechselerkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Wenn du auch Diabetiker bist oder jemanden mit Diabetes kennst, fragst du dich wahrscheinlich: Passen Kartoffeln bei Diabetes auf den Speiseplan? Schließlich enthalten sie viele Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe schießen lassen könnten!

In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen von Kartoffeln auf den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern untersuchen und praktische Ratschläge geben, wie man Kartoffeln in einer diabetikergerechten Ernährung genießen kann.

Du lernst außerdem eine tolle Alternative zu Kartoffeln kennen, die für Diabetiker perfekt geeignet ist!

Neue Studie über Kartoffeln bei Diabetes: Wirklich so schlecht für den Blutzucker?

Lange Zeit galten Kartoffeln als Dickmacher und wurden aufgrund ihres hohen glykämischen Index (GI) von Diabetikern gemieden. Doch eine bahnbrechende australische Studie wirft nun ein neues Licht auf die Knolle: 

Um den Einfluss von Kartoffeln auf die Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes-Patienten zu untersuchen, führten die Forscher eine Studie mit 24 Diabetikern durch. Das Ergebnis war überraschend: Die postprandialen Blutzuckerwerte nach dem Verzehr von verschiedenen Kartoffelgerichten waren genauso gut wie nach einem Reisgericht. Die nächtliche Blutzuckerkontrolle war bei den Kartoffelgerichten teilweise sogar besser.

Dies bedeutet, dass Kartoffeln für Menschen mit Diabetes durchaus eine Option sein können, insbesondere wenn sie Teil eines ausgewogenen Abendessens sind. Die Kartoffel hat also ihren schlechten Ruf nicht verdient und kann mit gutem Gewissen auf den Speiseplan von Diabetikern zurückkehren – wenn das eine oder andere beachtet wird, etwa die Kartoffelsorte oder Zubereitungsart.

Der glykämische Index von Kartoffeln variiert 

Kartoffel ist nicht gleich Kartoffel! Es gibt verschiedene Sorten von Kartoffeln, die sich in ihrer glykämischen Last unterscheiden – ein Maß für die Auswirkung von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln auf den Blutzuckerspiegel. Einige Kartoffelsorten haben einen höheren glykämischen Index (GI), während andere einen niedrigeren GI aufweisen.

Die glykämische Last von Kartoffeln hängt auch davon ab, wie sie zubereitet werden. Gekochte Kartoffeln haben in der Regel einen niedrigeren GI als gebackene oder frittierte Kartoffeln. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu kennen, um eine gute Entscheidung zu treffen, wie man Kartoffeln in den Ernährungsplan eines Diabetikers integriert. Von der Zubereitung ist auch stark anhängig, wie viel Insulin bei der Injektionsbehandlung für Typ-2-Diabetes gespritzt werden muss. 

Die besten Kartoffelsorten für Diabetiker mit Typ-2-Diabetes

Die Wahl der richtigen Kartoffelsorte kann den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern beeinflussen. Hier sind einige Kartoffelsorten mit niedrigem GI, die in einer diabetikergerechten Ernährung bevorzugt werden können:

  1. Süßkartoffeln: Süßkartoffeln haben einen niedrigeren GI als gewöhnliche Kartoffeln und sind reich an Ballaststoffen, die den Blutzuckerspiegel stabilisieren können.
  2. Weiße Kartoffeln: Weiße Kartoffeln haben im Vergleich zu roten Kartoffeln einen niedrigeren GI. Die Kartoffelsorten Carisma mit einem glykämischen Index von 53 und Nicola mit einem GI von 69 schneiden am besten ab.

Die Bedeutung der Zubereitung für den glykämischen Index 

Die Zubereitung von Kartoffeln kann einen großen Unterschied in Bezug auf den GI ausmachen. Hier sind einige Tipps, wie du Kartoffeln bei Diabetes gesund zubereiten kannst:

  • Dampfgaren: Das Dampfgaren von Kartoffeln bewahrt die Nährstoffe und hilft, den GI zu reduzieren.
  • Backen: Backe Kartoffeln anstelle vom Frittieren, um den Fettgehalt zu reduzieren und den GI zu senken.
  • Gekocht: Gekochte Kartoffeln haben einen niedrigeren GI als gebackene oder frittierte Kartoffeln.
  • Abgekühlte Kartoffeln besitzen durch die Bildung von resistenter Stärke ebenfalls einen niedrigeren GI als warme Kartoffeln! 
  • Kombiniere Kartoffeln mit Gemüsesorten mit besonders niedrigem glykämischen Index, wie z.B. Blumenkohl oder italienischem Löwenzahn

Gesunde Kartoffelgerichte für Diabetiker

Die Zubereitung von gesunden Kartoffelgerichten für Diabetiker kann einfach sein und dennoch köstliche Ergebnisse liefern. Hier sind einige Rezeptideen:

  1. Kartoffelsuppe mit Gemüse: Eine herzhafte Kartoffelsuppe, zubereitet mit frischem Gemüse und magerer Brühe, ist eine wärmende Mahlzeit für Diabetiker.
  2. Süßkartoffel-Quinoa-Salat mit Wildkräutern: Ein leckerer Salat aus abgekühlten Süßkartoffeln, Quinoa, frischem Gemüse, essbaren Wildkräutern wie Fichtenspitzen oder wilder Minze und einer leichten Vinaigrette ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Nährstoffen.
  3. Pellkartoffeln: Wasche die Kartoffeln und koche sie mit der Schale gar. Abgekühlte, festkochende Pellkartoffeln haben die günstigste Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Mit Petersilie oder anderen Küchenkräutern, die du auf dem Balkon ziehen kannst, sind sie einfach ein leckerer Klassiker!

Hinweis: Du solltest Kartoffelpüree, Pommes Frites und generell in viel Fett ausgebackene Kartoffeln bei Diabetes lieber vermeiden! 

Die unbekannte Alternative zur Kartoffel für Diabetiker: Topinambur

Wusstest du, dass es eine köstliche Alternative zur Kartoffel bei Diabetes gibt, die nicht nur den Blutzuckerspiegel im Zaum hält, sondern auch mit einem unglaublich reichen Geschmack aufwartet? Die Rede ist von Topinambur, auch bekannt als “die Diabetiker-Kartoffel”.

Topinambur ist eine Knollenpflanze, die in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen hat – und das aus gutem Grund. Sie sieht aus wie eine Mischung aus Kartoffel und Ingwer. Ihr süßlich-nussiger Geschmack macht sie zu einem wahren Gaumenschmaus. Doch das ist noch nicht alles: Topinambur hat eine bemerkenswerte Eigenschaften, die sie zu einer hervorragenden Wahl für Menschen mit Diabetes macht: 

Die Topinamburknolle enthält Inulin, ein Ballaststoff, der die Verdauung unterstützt und den Blutzuckerspiegel allmählich ansteigen lässt, anstatt ihn plötzlich in die Höhe schnellen zu lassen. Das bedeutet, dass Diabetiker nach dem Genuss von Topinambur einen stabileren Blutzuckerspiegel aufrechterhalten können.

Neben den gesundheitlichen Vorteilen ist die Topinambur auch in der Küche äußerst vielseitig. Sie kann im Prinzip so variantenreich wie die Kartoffel eingesetzt werden und eignet sich perfekt als Beilage, in Suppen oder als falscher Kartoffelsalat. 

Fazit: Ernährung bei Diabetes darf Kartoffeln beinhalten

Insgesamt können Kartoffeln eine schmackhafte und nahrhafte Ergänzung für Diabetiker sein, solange sie in Maßen genossen und mit bedacht zubereitet werden. Es ist ratsam, auf Kartoffelsorten mit niedrigem GI zurückzugreifen und die Zubereitungsart zu wählen, die den Blutzuckerspiegel am besten stabilisieren.

Alternativ können wir Topinambur als Alternative zu Kartoffeln bei Diabetes von Herzen empfehlen! 

Häufig gestellte Fragen zu Kartoffeln bei Diabetes

Kann ich als Diabetiker Kartoffeln essen?

Ja, Diabetiker können Kartoffeln essen, aber es ist wichtig, die Sorte und die Zubereitung zu berücksichtigen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Welche Kartoffelsorten haben einen niedrigen GI?

Rote Kartoffeln und lila Kartoffeln haben im Allgemeinen einen höheren GI als weiße Kartoffeln und Süßkartoffeln.

Wie wirkt sich die Zubereitung auf den GI von Kartoffeln aus?

Die Zubereitungsmethode kann den GI von Kartoffeln beeinflussen. Gekochte Kartoffeln haben in der Regel einen niedrigeren GI als gebackene oder frittierte Kartoffeln.

Sind Kartoffeln reich an Ballaststoffen?

Einige Kartoffelsorten, wie Süßkartoffeln, enthalten Ballaststoffe, die zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen können.

Kann ich Kartoffeln als Hauptmahlzeit essen?

Ja, Kartoffeln können als Hauptmahlzeit in einer ausgewogenen diabetischen Ernährung dienen, wenn sie mit anderen gesunden Zutaten kombiniert werden. Du kannst aber statt auf Kartoffeln bei Diabetes auch auf Topinambur zurückgreifen.

Tara Hanke ist Expertin für Pflanzenheilkunde. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in Phytotherapie bei der Fernschule für freie Gesundheitsberufe Impulse e. V. startete sie das Gesundheitsmagazin Edelweiß&Enzian.
Tara Hanke
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