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Fichtenspitzenhonig: Das beste Rezept einfach, lecker & vegan!

Hast du schon mal von Fichtenspitzenhonig gehört? Nein? Dann wirst du darüber staunen, was der vegane Honig aus den Trieben der Fichte alles kann! Er ist nicht bloß unglaublich lecker, sondern dazu auch noch gesund. Und: Du kannst ihn selber machen – der Waldspaziergang, den du zum Sammeln der Zutaten machen musst, wird sich zusätzlich positiv auf deine Gesundheit auswirken!

Fichtenspitzenhonig: Wirkung

Dass die Natur uns allerlei Pflanzen gegeben hat, die mit großartigen Heilkräften ausgestattet sind, ist nichts Neues. So sind auch die Triebe von Tannen und Fichten und die Produkte, die sich daraus herstellen lassen (wie zum Beispiel der Fichtenspitzenhonig) gesund und gesundheitsfördernd. Sie besitzen Inhaltsstoffe wie Tannine (pflanzliche Gerbstoffe), Harze, sekundäre Pflanzenstoffe, viel Vitamin C sowie wertvolle ätherische Öle. Damit findet der Fichtenspitzenhonig Anwendung in den verschiedensten Bereichen: Er wirkt antibakteriell, schleimlösend und beruhigend.

Weil der Fichtenspitzenhonig eigentlich gar kein „echter“ Bienenhonig ist, spricht man auch von Fichtennadelsirup oder Fichtenspitzensirup. Gegen Husten, Erkältung oder Entzündungen kann der süße Saft aus den Fichtentrieben wahre Wunder bewirken! 

Kann man Fichtenspitzenhonig selber machen? 

Ja, Fichtenspitzenhonig kann man selber machen! Das köstliche Sirup lässt sich relativ einfach aus den jungen Trieben von Fichten, Wasser und Zucker herstellen. 

Man sollte den „falschen“ Honig aus den Fichtenspitzen jedoch nicht mit „echtemFichtenhonig verwechseln. Fichtenhonig selber machen solltest du lieber den Imkern überlassen. Denn dabei handelt es sich um richtigen Waldhonig, den die Bienen aus dem Honigtau auf den Fichten herstellen. 

Es gibt auch andere Waldhonigsorten, zum Beispiel Tannenhonig. Oft nimmt man es nicht so genau mit der Verwendung der Begriffe – und so wird das vegane Fichtensirup aus den Fichtenspitzen bisweilen auch einfach Fichtenhonig genannt. 

Im Gegensatz zu den Walhonigen der Imker ist unser Fichtenspitzenhonig zu hundert Prozent vegan.

Die 3 besten Fichtenspitzenhonig Rezepte

Wenn du Fichtenspitzenhonig herstellen möchtest, brauchst du vor allem eins: Zeit! Alles andere an der Zubereitung des Fichtennadelsirups ist relativ leicht. Die Rezepte zur Herstellung des Fichtenspitzenhonigs sind zwar alle ähnlich, dennoch gibt es ein paar feine Unterschiede. Wir stellen dir die drei besten Rezepte vor:

Zutaten

  • 100 Gramm Fichtenspitzen
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Kilogramm Zucker

Zubereitung

  • Die frischen Fichtenspitzen mit Wasser übergießen und zwölf Stunden ruhen lassen. Dann in einem Topf aufkochen und anschließend dreißig Minuten köcheln lassen. Absieben, den Sud auffangen und die gleiche Menge Zucker hinzugeben (also ein Liter Wasser, ein Kilogramm Zucker). Dann bei niedriger Hitze köcheln, bis die Flüssigkeit sirupartig wird (das dauert etwa dreißig bis sechzig Minuten). 
  • Eine beliebte Rezept-Variante ist das Hinzugeben von etwas Zitrone. Dazu gibst du nach der Ruhezeit einfach Zitronenscheiben oder etwas frisch gepressten Zitronensaft hinzu. 
  • Noch etwas intensiver wird der Geschmack nach Fichte, wenn du die Flüssigkeit nach dem ersten Aufkochen erneut für 12 bis 24 Stunden ziehen lässt. 

Egal, welche Variante du wählst – zuerst heißt es: Ab in den Wald und Fichtenwipfel pflücken! Wenn du dir nicht sicher bist, welche Bäume Fichten und welche Tannen sind, dann fass mal die Nadeln an: Die der Fichten stechen, die der Tannen nicht (aber Achtung: Nicht mit der Eibe verwechseln, denn die ist richtig giftig!). Weil die Wipfel der Nadelbäume im Mai austreiben, spricht man auch von „Maiwipferl“. Die Triebe der Tannen nennt man auch „Tannenschösslinge“. Wichtig ist, dass man die jungen Zweige mit Bedacht pflückt – nicht zu viele von einem Baum, ganz junge oder sehr alte Bäume sollte man ganz aussparen. Zuhause sollten die Fichtentriebe dann gleich weiterverarbeitet werden, da sie ansonsten ihr Aroma verlieren!

Klassisches Rezept für Fichtenspitzenhonig (einkochen)

Ist die klebrige Masse aus den Fichten- oder Tannenspitzen erstmal fertig, muss sie irgendwo aufbewahrt werden. Weil sie sich möglichst lange halten soll, kommt hier meistens das Einkochen zum Einsatz. In Gläser abfüllen, Deckel zu, fertig – so ist der gute Sirup mindestens ein Jahr haltbar. Wer den Fichtenspitzenhonig einkochen möchte, sollte also vorweg genügend verschließbare Gläser bereithalten. Die musst du nicht extra neu kaufen – alte Gläser mit Deckel können wiederverwertet werden! Wichtig ist, dass sie sauber und sterilisiert sind.

Verwendet man anstelle des normalen Zuckers Gelierzucker, so lässt sich auch ein leckeres Fichtenspitzengelee herstellen – mit dem Thermomix klappt das sogar noch schneller und einfacher. Aber auch das Rezept mit dem normalen Zucker lässt sich in dem vielseitigen Küchenhelfer zubereiten: Fichtenspitzensirup im Thermomix herstellen ist wirklich unkompliziert! 

Das Gelee aus den Fichtensprossen wird umgangssprachlich auch als „Fichtennadel Marmelade“ bezeichnet.

Fichtenspitzenhonig ohne Kochen

Fichtenspitzenhonig ohne Kochen – geht das überhaupt? Ja, das geht! Die einzigen Zutaten, die du dazu brauchst, sind die Fichtenspitzen (oder wahlweise Tannenspitzen) und Rohrzucker. In ein Glas schichtest du nun abwechselnd die Fichtentriebe und Zucker. Wenn du die Fichtenspitzen einlegen und so den Fichtenhonig ansetzen möchtest, solltest du das verschlossene Glas nun an einen sonnigen Platz, zum Beispiel ans Fenster, stellen und ab und zu schütteln. Durch die Feuchtigkeit der Triebe wird der Zucker sich nach und nach in Sirup umwandeln. Der Vorgang ist dann abgeschlossen, wenn gar keine Zuckerkristalle mehr vorhanden sind. Das dauert etwa sechs bis acht Wochen. Danach trennst du das Sirup von den Nadeln – und voilà, fertig ist dein Tannen/Fichten Sirup ganz ohne Kochen!

Tipp: Du hast frische, junge Tannenzapfen gefunden? Verwende diese für den Sirup! Hier geht’s zum Rezept: Tannenzapfen Sirup.

Fichtenspitzenhonig Rezept mit Honig

Wenn dein Fichtenspitzenhonig die Konsistenz eines echten Honigs haben soll, dann bereite ihn einfach mit Honig anstatt mit Zucker zu! Dabei gibst du die Spitzen der Fichte in den Honig und verflüssigst diesen dann bei maximal vierzig Grad. Die Mischung darf dann wieder abkühlen und sollte anschließend etwa eine Woche ziehen – so kann der Honig den Geschmack der Fichtenspitzen bestens aufnehmen. Das Rezept lässt sich natürlich auch mit Tannenspitzen umsetzen. Als Honig eignet sich beispielsweise der Blütenhonig eines regionalen Imkers.

Ideen für Rezepte mit Fichtenspitzenhonig

Und wofür können wir den Fichtenspitzenhonig nun verwenden? Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt und du hast viele Möglichkeiten, mit dem Sirup die verschiedensten Köstlichkeiten zu kreieren. Wir haben ein paar Ideen für dich zusammengestellt:

Der Klassiker: Brotaustrich

Streiche den Fichtenspitzenhonig aufs Brot! Als Aufstrich schmeckt der Fichtennadelhonig immer gut und ist eine willkommene Abwechslung zum normalen Honig. Wenn du nun noch Holunderblüten darüber streust, hast du einen echten Hingucker geschaffen, der nicht nur gut schmeckt, sondern auch super aussieht!

Noch dazu ein leckerer Fichtennadeltee oder Kiefernnadeltee, und fertig ist die perfekte Mahlzeit!

American Pancakes mal anders

Es muss nicht immer Ahornsirup (oder Nutella) sein – der Sirup aus den Fichtenspitzen eignet sich hervorragend zum Versüßen von Pancakes! Natürlich muss es nicht unbedingt die amerikanische Variante der Pancakes sein – einfache Pfannkuchen oder Crêpes gehen genauso! Und statt Amaretto probiere doch mal den leckeren Tannenspitzenlikör bzw. Fichtenspitzen Likör dazu!

Pimp your Müsli!

Ein leckeres Müsli mit frischem Obst, Getreide, Joghurt und etwas Fichtenspitzenhonig – so startet der Tag auf jeden Fall schon mal gut! Die bunte Bowl ist nicht nur richtig gesund, sondern auch eine echte Augenweide. 

Häufig gestellte Fragen zu Fichtensirup

Na, noch Fragen? Vielleicht ja genau die, die wir dir im Folgenden noch beantworten:

Wo kann man Fichtenspitzenhonig kaufen? 

Fichtenspitzenhonig kann man in diversen Onlineshops kaufen. Der Markt dafür ist allerdings eher klein und wenn man danach suchst, stößt man eher auf den „echten“ Fichtenhonig, den Imker herstellen. Oder eben auf die Rezepte, denn: Der Fichtenspitzenhonig ist eher ein typisches DIY-Produkt. Da die gesundheitsfördernde Wirkung des Fichtenspitzenhonigs aber unumstritten ist, wird das Sirup unter anderem von einigen Herstellern von Naturheilprodukten angeboten.

Was tun, wenn der Fichtenspitzenhonig zu flüssig ist? 

Wenn der Fichtenspitzenhonig – oder auch der Tannenspitzenhonig – zu flüssig ist, sollte man ihn noch länger köcheln lassen, bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Der Grund für das Problem könnte aber auch ein falsches Verhältnis zwischen Sud und Zucker sein. Mehr Zucker in die Flüssigkeit zu geben, kann dann Abhilfe schaffen.

Was sind Alternativen zu Fichtenspitzenhonig?

Alternativen zum Fichtenspitzenhonig sind zum Beispiel Kiefernzapfenhonig, Tannenspitzenhonig, Fichtennadelhonig oder aber auch ein guter Waldhonig vom Imker, der einen ähnlichen Geschmack nach Waldnadeln aufweist. 

Aber auch aus verschiedenen Blüten lässt sich auf dieselbe Art und Weise ein Honig herstellen, der eigentlich gar keiner ist. Beliebt ist zum Beispiel der Löwenzahnblütenhonig, aber auch Gänseblümchen, Ringelblumen und alle anderen, essbaren Blumen, die auf unseren Wiesen wachsen, können verwendet werden.

Tipp: Lies auch unseren Artikel zum Thema Kann man Löwenzahn roh essen?

Für was ist Fichtenhonig gut?

Fichtenhonig ist für die Heilung von Husten gut, kann aber auch Entzündungen lindern und wirkt allgemein gesundheitsfördernd. Außerdem ist er ein äußerst leckeres Lebensmittel, das du vielfältig einsetzen und als köstlichen Brotaufstrich genauso gut wie als Süßungsmittel im Tee verwenden kannst.

Bis wann Fichtenspitzen sammeln?

Die Fichtennadelspitzen solltest du bis spätestens Mai sammeln, da die jungen Triebe danach zu „richtigen“ Zweigen werden und dann nicht mehr so aromatisch sind. Wipferl Sirup kochen ist also im Frühling angesagt!

Kann man Fichtenspitzen essen?

Ja, Fichtenspitzen kann man essen. Solange die Triebe ganz jung und weich sind, eignen sie sich sogar roh zum Verzehr und sie schmecken sehr erfrischend – ein wenig nach Zitrus und Weihnachten gepaart mit einer mediterranen Note. Man könnte sie als „Kaugummi des Waldes“ bezeichnen. Dennoch sollte man es nicht übertreiben mit dem Verzehr von rohen Fichtenspitzen!

Kann man Fichtenspitzen trocknen?

Ja, man kann die Fichtenspitzen auch trocknen. Dann sind sie jedoch nicht mehr für die Herstellung von Fichtenspitzenhonig geeignet, da sie im getrockneten Zustand nicht mehr genügend Aroma abgeben. Dafür kann aus den getrockneten Trieben oder Nadeln ein Fichtenspitzen- oder Fichtennadeltee gemacht werden. Der Geschmack ist gerade für die Weihnachtszeit sehr passend!

Tipp: Wenn du im Wald unterwegs bist, kannst du Kienspan finden.

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Tara Hanke ist Expertin für Pflanzenheilkunde. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in Phytotherapie bei der Fernschule für freie Gesundheitsberufe Impulse e. V. startete sie das Gesundheitsmagazin Edelweiß&Enzian.
Tara Hanke

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