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Kann man Löwenzahn roh essen? Wir klären auf!

Löwenzahn sehen die meisten Menschen als gewöhnliches Unkraut und damit landet er schnell mal auf dem Kompost. Doch wusstest du, dass Löwenzahn auch sehr gesund für deinen Körper sein kann? Jetzt stellst du dir sicher die Frage: Kann man Löwenzahn roh essen oder muss man diesen verarbeiten?

Die kurze Antwort lautet: Du kannst Löwenzahn roh essen, doch solltest du die bestimmten Teile der Pflanze in Maßen genießen. Ein Teil des Löwenzahns, der Löwenzahnstängel, kann bei übermäßigem Verzehr zu Bauchschmerzen und Übelkeit führen.

In diesem Artikel lernst du nicht nur die Vorteile des Löwenzahns kennen, sondern auch alles über die Verarbeitung und den rohen Verzehr der Pflanze. Wenn du die Vorteile dieser Wildpflanze auskosten und Bauchschmerzen vermeiden möchtest, dann ließ jetzt weiter!

Kann man Löwenzahn roh essen?

Löwenzahn roh zu essen ist möglich, egal ob frisch oder getrocknet. Löwenzahn ist sogar als Heilpflanze bekannt, die viele Nährstoffe enthält, welche gesundheitliche Vorteile bieten.

Tipp: Löwenzahn ist gut für die Zähne. Wie das geht erfährst du bei „Welche Kräuter sind gut für die Zähne?“

Jedoch ist es wichtig, Löwenzahn gründlich zu reinigen, bevor man ihn roh isst. Löwenzahn, der in der Nähe von Straßen oder in Bereichen wächst, die von Tieren durchwandert werden, kann Schadstoffe wie Autoabgase oder tierische Ausscheidungen aufnehmen. Auch wenn er im eigenen Garten oder auf Äckern angebaut wird, besteht Gefahr durch Pestizide, die beim Anbau verwendet werden.

Die Blätter und Stiele sind reich an Vitaminen und Mineralien und eignen sich hervorragend als gesunde und nahrhafte Zutat in der täglichen Ernährung. Sie enthalten unter anderem Vitamin K, Vitamin A und Vitamin C sowie Folsäure, Calcium und Eisen und sind somit besonders für eine gute Blutgerinnung, eine gute Sehkraft und ein starkes Immunsystem von Nutzen.

Auch die enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium und Zink tragen zu einer ausgeglichenen Ernährung bei und unterstützen so den Körper bei seiner täglichen Arbeit.

Durch die Verwendung von rohem Löwenzahn in deiner täglichen Ernährung kannst du somit einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Gesundheit leisten.

Löwenzahn wächst fast überall, von Straßenrändern bis hin zu Wiesen und Wäldern. Er ist eine der häufigsten Wildblumen in Europa und Nordamerika und ist bekannt für seine leuchtend gelben Blüten, die im Frühling und Sommer erscheinen.

Tipp: Lerne hier weitere essbare Wildkräuter kennen. Es gibt auch passende Wildkräuter Bücher.

Bei dem Verzehr der einzelnen Teile der Pflanze, gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten. Welche Teile des Löwenzahns du roh essen kannst, erfährst du von mir als nächstes:

Kann man Löwenzahnwurzel roh essen?

Löwenzahnwurzeln werden schon länger in traditioneller Medizin verwendet und können roh gegessen werden. Die Bitterstoffe in der Wurzel können beispielsweise gegen Blähungen helfen, wirken kräftigend und können deine Verdauungsleistung steigern. Zudem wird sie auch als natürliches harntreibendes Mittel und zur Unterstützung von Nieren- und Leberfunktionen eingesetzt.

Tipp: Kennst du schon die Wurzel namens Tongkat Ali? Ihre Inhaltsstoffe helfen auch dabei, deine Leistungsfähigkeit zu steigern; insbesondere bei Männern.

Kann man Löwenzahnblätter roh essen?

Auch die Löwenzahnblätter kannst du ohne Sorgen roh verzehren. Sie können zwar ebenfalls etwas bitter sein, aber eignen sich mit der richtigen Würze sehr gut in beispielsweise Salaten. Am besten schmeckst du die Blätter vorher ab. Dabei gilt, je älter die Pflanze, desto bitterer ist der Geschmack.

Kann man Löwenzahnstängel roh essen?

Den Stängel kannst du ebenfalls roh essen, doch Achtung: Der Milchsaft der Pflanze, der in dem Stängel vorkommt, kann zu Bauchschmerzen und Übelkeit führen, wenn du zu viel davon isst. Ich empfehle dir diesen nur in geringen Mengen zu dir zu nehmen und dich lieber auf die anderen Teile der Pflanze zu konzentrieren.

Kann man Löwenzahnblüten roh essen?

Bei den gelben Blüten gibt es wiederum nichts zu beachten. Diese kannst du sorglos roh essen und zum Beispiel zusammen mit den Blättern in einem Salat verwerten.

Kann Löwenzahn giftig sein?

Der Löwenzahn ist nicht giftig. Solange du nicht auf Korbblütler allergisch reagierst und die Pflanze gut säuberst, stellt diese Wildpflanze keine Gefahr beim Verzehr für dich dar.

Übrigens: Wusstest du, dass Löwenzahn als Heilpflanze schon im 10. Jahrhundert von arabischen Medizinern erwähnt wurde? Auch in der europäischen und chinesischen Medizin hat die Pflanze eine lange Tradition als Heilmittel. Aber nicht nur für Menschen – Löwenzahn zählt auch zu den gesunden Kräutern für Hunde.

Löwenzahn und Kreuzkraut

Löwenzahn und Kreuzkraut, sehen sich ähnlich, sodass man sie als Laie verwechseln könnte. Wenn du weißt, worauf du achten muss, sind die Pflanzen aber relativ einfach auseinanderzuhalten.

Das Kreuzkraut ist giftig und deswegen solltest du dieses am besten nicht mit Löwenzahn verwechseln. Ich habe einige Merkmale für dich aufgelistet, um dir bei der Unterscheidung zu helfen.

Das Kreuzkraut hat folgende Unterschiede zum Löwenzahn:

  • Das Kreuzkraut hat einen höheren Wuchs als der Löwenzahn und kann bis zu 60 cm hoch werden. Der Löwenzahn hingegen wächst üblicherweise nur zwischen 15 und 30 cm hoch.
  • Das Kreuzkraut hat mehrere Blütenköpfe, die an einer langen, einzelnen Stielblüte stehen. Der Löwenzahn hat hingegen einen einzelnen, runden Blütenkopf.
  • Die Blüten des Kreuzkrauts sind kleiner als die des Löwenzahns und haben eine gelb-weiße Farbe. Der Löwenzahn hat hingegen größere, leuchtend gelbe Blüten.

Welche Löwenzahnarten gibt es?

Der Löwenzahn hat weltweit mehr als 2300 Varianten. Somit ist es kaum möglich diese hier alle aufzuzählen, aber im Allgemeinen kannst du sie nach Größe, Gelbton und Form des Blattes unterscheiden.

Einige der in Deutschland ansässigen Arten des Löwenzahns sind der Gemeine Löwenzahn (Taraxacum officinale), der Rotfrüchtige-Löwenzahn (Taraxacum erythrospermum) und der Gehörnter Löwenzahn (Taraxacum ceratophorum).

Der gemeine Löwenzahn ist die am häufigsten vorkommende Art und ist besonders in Europa und Nordamerika verbreitet. Der Rotfrüchtige-Löwenzahn hat rötliche Blütenstiele und ist hauptsächlich in Europa und Asien verbreitet. Gehörnter Löwenzahn hat ganzrandig bis wenig tief gezähnte Blätter und kommt in Europa vor.

Innerhalb jeder Unterart und Sorte gibt es Pflanzen, die sich in Wuchsform, Blattform und Farbe unterscheiden können. Während sie alle Löwenzahn genannt werden, können sie sich in ihrer Erscheinung und ihrem Verwendungszweck unterscheiden. Es ist wichtig, die genaue Art des Löwenzahns zu kennen, wenn man ihn für medizinische oder kulinarische Zwecke verwenden möchte.

Es gibt aber auch Pflanzen, die in ihrem Namen „Löwenzahn” enthalten, obwohl sie einer ganz anderen Gattung angehören, wie beispielsweise der italienische Löwenzahn – mit dem man übrigens tolle italienische Spezialitäten kochen kann (Stichwort: Puntarelle).

Tipp: Erfahre, wie du Pflanzen transportieren solltest.

Achtung mit der Löwenzahn „Milch”

Die im Stängel enthaltene Milch hat den Stoff Taraxacin, welcher Bauchschmerzen und die Übelkeit verursachen kann. Zum Glück ist dieser neben den Symptomen nicht großartig giftig.

Durch das Trinken von viel Wasser kannst du dagegen vorgehen und die Symptome schnell lindern.

Löwenzahn enthält aber auch Bitterstoffe, die für die Gesundheit von Nutzen sein können. Diese Bitterstoffe wirken sich positiv auf die Verdauung aus und können unter anderem die Produktion von Magensäure, Galle und Enzymen anregen.

Wie viel Löwenzahn darf man essen?

Betrachte den Löwenzahn nicht als Pflanze, sondern als Gemüse, das du fast bedenkenlos in deinen Ernährungsplan aufnehmen kannst. Du kannst davon also so viel essen wie du möchtest, wenn du die vorherigen Punkte beachtest.

Es ist jedoch ratsam, sich an die empfohlene tägliche Menge an Vitaminen und Mineralien zu halten, die man aus anderen Quellen bezieht.

Was kann man aus Löwenzahn machen?

Du kannst aus Löwenzahn eine ganze Reihe von Leckereien zaubern, wie beispielsweise Marmelade, Sorbet, Risotto oder Kräuterbutter. Aber das ist noch lange nicht alles! Du kannst dir sogar einen leckeren Tee oder einen Kaffee aus den Blüten und Wurzeln machen. Hierbei ist deiner Kreativität fast keine Grenzen gesetzt.

Hier sind einige Beispiele:

  • Salate
  • Suppen
  • Pesto
  • Smoothies

Extra-Tipp: Die im zum Beispiel zubereiteten Löwenzahntee enthaltenen Bitterstoffe können entzündungshemmend wirken und haben einen positiven Effekt auf die allgemeine Mundhygiene und können so deine Zahngesundheit unterstützen.

Tipp: Probiere einmal unsere Rezepte für Rote Bete Pesto und Bärlauchpesto.

Wie kann man Löwenzahn haltbar machen?

Die einfachste Methode um Löwenzahn haltbar zu machen ist ihn bei 40 Grad im Ofen zu trocknen. Du kannst ihn auch bündeln und an einem trockenen und luftigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufhängen.

Eine andere Methode ist, ihn einzufrieren. Dabei kann der Löwenzahn hinterher ziemlich matschig sein, was aber nicht für die Wurzel gilt. Also schneide die Pflanze beispielsweise in kleine Stücke und friere ihn dann ein.

Blätter und Stiele von Löwenzahn können auch eingelegt oder eingemacht werden, um sie länger frisch zu halten und ihnen einen anderen Geschmack zu geben.

Ist Löwenzahn gesund?

Löwenzahn hat eine Vielzahl versteckter gesundheitlicher Vorteile.

Die Löwenzahnwurzel ist reich an Carotinoiden, Zucker, Inulin und vielen Vitaminen wie A, C, D, E, K und verschiedenen B Vitaminen.

Die Blätter und Blüten hingegen haben einen hohen Anteil an Mineralien wie Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor.

Durch die vielen Bitterstoffe, kann Löwenzahn helfen, die Leber zu entgiften.

Somit ist der Verzehr von Löwenzahn nicht nur lecker, er ist auch unglaublich gesund und kann deine allgemeine Gesundheit fördern.

Fazit

Der Verzehr von Löwenzahn ist eine gute Möglichkeit, um deine Ernährung mit etwas sehr Gesundem zu ergänzen. Diese Pflanze liefert viele Nährstoffe und Vitamine und kann somit deine allgemeine Gesundheit fördern. Achte trotzdem immer auf die richtige Auswahl der Pflanze und sammle nicht aus Versehen das Kreuzkraut ein.

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Tara Hanke ist Expertin für Pflanzenheilkunde. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in Phytotherapie bei der Fernschule für freie Gesundheitsberufe Impulse e. V. startete sie das Gesundheitsmagazin Edelweiß&Enzian.
Tara Hanke

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